Kurzbiografie

Lori Ludwig wurde am 24. Januar 1924 in Himmelsberg bei Sondershausen in Thüringen geboren. Ihr familiärer Hintergrund war bäuerlich. Als einzige Tochter der Familie sollte auch sie Bäuerin werden und den elterlichen Hof übernehmen. Schon als junges Mädchen folgte sie aber ihrer künstlerischen Ader. Sie dichtete und malte. 1947 erfuhr sie von der Gründung des "Arbeitskreises Junger Autoren" in Weimar, dem sie sich anschloss. Zunächst im Arbeitskreis, später auf überregionaler Ebene wurde - unter anderem durch Johannes R. Becher - ihr dichterisches Talent gefördert und nach ersten Buchveröffentlichungen in den 1950er Jahren konnte die "dichtende Bäuerin" sich ganz der Literatur widmen. Lori Ludwig hat sich dabei der schon früh spürbaren politischen Beeinflussung nicht entgegen gesetzt; in ihrem lyrischen Werk stehen reizvolle Natur- und Liebesgedichte neben Lobliedern auf die Sowjetarmee, die sozialistische Landwirtschaft und den Segen der Atomkraft.

1953 heiratete sie den Kinderbuchautor Hanns Krause und zog mit ihm nach Neuglobsow (heute Teil der Gemeinde Stechlin, Landkreis Oberhavel). Von ihm beeinflusst, wandte sie sich zunehmend von der Lyrik ab und veröffentlichte in ihren letzten Lebensjahren - zum Teil gemeinsam mit Hanns Krause - ausschließlich Kinderbücher. Gemeinsam mit ihrem Mann leitete sie zudem mehrere "Zirkel Schreibender Arbeiter" in Gransee und Neuruppin, die als Literaturzirkel auch lange nach ihrem Tod weiter bestanden und selbst die politische Wende überdauerten. Lori Ludwig starb am 13.12.1986 an einem Krebsleiden.

Text: Joachim Scholz 2003. Wiedergegeben auch im "Kulturportal Brandenburg" der Märkischen Allgemeinen Zeitung [zum Beitrag]